Zur Ausstellung
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Künstler*innen:Jenna Bliss, Noémie Degen/Simon Jaton, Martin Ebner, Georgia Gardner Gray, Julia Haller, Emanuele Marcuccio, Sveta Mordovskaya, Matthias Noggler, Lukas Posch, Allen Ruppersberg, Michael E. Smith, Joanna Woś und Steffen Zillig
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Kuratiert von:Lukas Posch
Abbildungen
Text
"Nothing happens, again and again.
Nothing happens. And every time it does, it’s announced with a press release." (1)
Wie ist es zu verstehen, dass die Zunahme technischer, ökonomischer und sozialer Beschleunigungsprozesse kritisch diskutiert wird, während sich eine Gefühlslage kultureller Starre, politischer Stagnation und diffuser Leere immer stärker auszubreiten scheint? Aus einer nervösen, dabei aber leerlaufenden Gegenwart heraus fällt es schwer, eine euphorische Vision der Zukunft zu entwerfen. Vielleicht ist diese im Unbekannten, dem Zufall und in der Hingabe zu fnden.
Die Ausstellung versammelt einerseits Arbeiten, die Schwebezustände zu refektieren scheinen, indem die Idee der Ungewissheit und der Warteschleife in eine Form gebracht wird. Andere wiederum eröffnen Risse, bilden Fluchtlinen und gewähren Ausblicke ins Unbestimmte.
In dem die Überlegungen zur Ausstellung begleitenden Gedicht Der Radwechsel (1953) von Bertolt Brecht befndet sich ein lyrisches Ich im scheinbar unaufösbaren Konfikt zwischen dem Woher und dem Wohin. Gäbe es da nicht diesen Lichtblick, der sich paradoxerweise im Moment der Ungeduld auftut. Etwas, das der in seiner Unruhe weder nostalgische noch vorwärtsstrebende Reisende erwartet. Auch wenn es nur das Niederschreiben ebenjenes Gedichts ist.
(1) Mark Fisher, K-punk, 2014